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Das bedingungslose Grundeinkommen ist gescheitert

Das bedingungslose Grundeinkommen ist gescheitert

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In den USA stammen nun über 30 Prozent der Haushaltseinkommen aus Geldtransfers der dortigen Regierung. Gleichzeitig haben kürzlich veröffentlichte Arbeitsmarktzahlen des Statistikamtes die Erwartungen stark untertroffen und so zu Aufruhr an den Finanzmärkten geführt.

Beides hängt miteinander zusammen, denn in den USA wurden und werden die Corona Hilfen in viel größerem Umfang ausgegeben als in Deutschland. Die Arbeitslosenhilfe wurde dort um 300 Dollar pro Woche aufgestockt. Zusätzlich wurde nun die vierte Runde sogenannter Stimulus Checks angekündigt, die praktisch an jeden Amerikaner bedingungslos ausgezahlt werden und deren Gesamtwert nun mehrere Tausend Euro umfasst.

In den USA läuft also gewissermaßen gerade der bisher größte Testlauf mit einem bedingungslosen Grundeinkommen. Und ein Effekt zeigt sich bereits deutlich: Viele Empfänger der Unterstützung wollen keine Arbeit annehmen, deren Bezahlung nicht deutlich höher liegt, als die Unterstützung, die sie von der Regierung bekommen, ohne dafür etwas tun zu müssen.

Viele kleine Unternehmen in den USA haben Arbeit zu vergeben, finden jedoch niemanden, der diese Arbeit annehmen möchte. Selbstredend gibt es viel Ausbeutung und viele der abgelehnten Arbeitsstellen sind unterbezahlt. Die wichtige Erkenntnis hier ist jedoch: Bedingungslose Einkommen setzen falsche Anreize. Sie nehmen eine Motivation, sich zu bemühen und etwas produktives zur Gesellschaft beizutragen.

Auf Dauer ist das weder gut für die Gesellschaft noch für die Empfänger der leistungslosen Einkommen. Sie laufen leicht Gefahr in Lethargie und Depression zu verfallen. Selbstredend trifft dies nicht für jeden zu und viele kreative Köpfe und ähnliche würden sehr von einem solchen Einkommen profitieren. Doch sie machen nur einen nur kleinen Teil der Gesellschaft aus.

Aus diesem Grund streite ich in meinem Engagement für MENSCHLICHE WELT für eine Arbeitsplatzgarantie. Jeder Mensch sollte das Recht auf eine würdevolle Beschäftigung haben, die seinen Fähigkeiten, Talenten und Interessen entspricht und durch die der er seinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann.

Ein solches System würde dazu führen, dass praktisch niemand mehr mit Existenzängsten Leben müsste und damit eines der Hauptziele eines bedinungslosen Grundeinkommens erfüllen. Es würde darüber hinaus jedoch noch viel mehr leisten. Es würde alle Potentiale der Gesellschaft und ihrer Mitglieder viel effektiver verwirklichen. Jedem wäre eine Möglichkeit geboten, sich konstruktiv einzubringen und daraus Anerkennung und Selbstwert zu schöpfen. Jeder wäre dazu angehalten aktiv – und damit zufriedener – zu leben.

Weil jedem ein Angebot gemacht würde, dass seinen Fähigkeiten und Interessen entspricht, wird auch das Resultat der Arbeit viel besser als im bestehenden System ausfallen. Wer mag was er tut gibt sich mehr Mühe, investiert mehr Energie und arbeitet mit Hingabe. Die Produktivität der Gesellschaft würde in ungekannte Höhen schnellen.

Das bedingungslose Grundeinkommen verfolgt gute Ziele, doch es ist das falsche Mittel, sie zu erreichen. Eine garantierte Grundversorgung durch eine Arbeitsplatzgarantie ist der richtige Weg.

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