Am 1. Mai demonstrieren Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten. Doch reichen diese Bemühungen aus, um unser Wirtschaftssystem zu reparieren und allen Menschen wirtschaftliche Sicherheit und Freiheit zu gewährleisten?

Ich denke nicht. Ein gerechtes System erfordert eine grundlegende Erneuerung: eine dezentralisierte Wirtschaft, die allen dient. Der indische Philosoph Shrii P. R. Sarkar beschreibt das Problem:

„In freien Demokratien wird die wirtschaftliche Macht von einer Handvoll Kapitalisten kontrolliert […] eine Handvoll von Menschen steuert das wirtschaftliche Wohlergehen der gesamten Gesellschaft.“

Diese Machtkonzentration prägt auch die Politik:

„Auf der ganzen Welt spielt Geld eine beherrschende Rolle im Wahlvorgang und in fast allen Fällen können nur die, die reich und mächtig sind, einen Wahlsieg sichern.“

Die Lösung? Wirtschaftliche Dezentralisierung. Örtliche Gemeinschaften sollten selbst entscheiden, wie ihre Rohstoffe genutzt werden. Eine Region könnte ihre Erzeugnisse vor Ort verarbeiten, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen – anstatt sie an globale Konzerne zu exportieren. In einer wirtschaftlichen Demokratie dienen Güter dem Gemeinwohl, nicht dem Profit.

Arbeit würde den Menschen dienen, statt zur Ware zu werden. Während das kapitalistische System auf persönliche Bereicherung aufbaut und ausgerichtet ist, stellt PROUT das Gemeinwohl in den Mittelpunkt.

So entsteht nicht nur wirtschaftliche Befreiung, sondern das Wohlergehen aller – Menschen, Tiere und unserer Umwelt. Der Tag der Arbeit ist ein Aufruf, dieses Ziel gemeinsam anzustreben.

Quelle der Zitate:

Shrii P. R. Sarkar: Economic Democracy in: Prout in a Nutshell Part 21, AMP, Kolkata 2020 (1986).