
Die Wege der Sünde* sind krumm
Eine 7000 Jahre alte, zeitlose Weisheit Shivas
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In diesem Artikel übersetze ich Ausführungen von Shrii Shrii Anandamurti, in denen er Shivas Lehren erläutert.
Shiva, ein großer spiritueller Meister, lehrte vor etwa 7000 Jahren die erste systematische spirituelle Wissenschaft – Tantra.
Er entwickelte Tantra als eine ganzheitliche Lebensweise, das ein Verständnis von Ethik, Psychologie und die Erschaffung einer menschlichen Gesellschaft einschließt.
Der moderne Meister Shrii Shrii Anandamurti hat Shivas zeitlose Lehren wiederbelebt und sie im Lichte unserer modernen Zeit kommentiert.
In diesem Auszug geht es um Übeltäter, die nicht nur gegen das Wohl der Gesellschaft handeln, sondern auch gegen ihre eigene Natur:
Alle Geschöpfe haben eine natürliche Tendenz, sich auf einem geraden Weg zu bewegen. Aber aus Feigheit, Selbstsucht oder sündhaften Neigungen können Menschen und andere Geschöpfe einen krummen Weg einschlagen, nicht nur in der materiellen Welt, sondern auch in der geistigen Welt.
Das heißt, Feigheit, Selbstsucht und sündhafte Neigungen führen zu Verkrümmungen in der Welt der Gedanken. Diese Verkrümmungen führen zu gegenseitigem Misstrauen. Selbst unschuldige Menschen werden gelehrt, falsch zu denken.
Das Misstrauen, das aus diesem „krummen Denken“ entsteht, trennt die Menschen und verhindert wohlwollende Zusammenarbeit. Das kann soweit gehen, dass ehrliche Menschen überwacht werden und ein Staat gegen seine eigenen Bürger spioniert.
Die Lage kann sich so zuspitzen, dass Detektive gegen jede Person eingesetzt werden. Wiederum kann eine andere Gruppe von Detektiven eingesetzt werden, um zu überwachen, ob jeder Detektiv richtig arbeitet oder nicht.
Auf diese Weise wird in der Gesellschaft eine bösartige Atmosphäre von Spionage und Gegenspionage herrschen. Und die gefährliche Folge ist, dass alle menschlichen Schätze vergiftet werden und die menschliche Existenz selbst bedeutungslos wird.
Die Menschen werden bissig und gefühllos werden oder gezwungen sein, ihr Land oder ihre Gesellschaft zu verlassen, um dieser giftigen Atmosphäre zu entkommen.
Allerdings wird die Unaufrichtigkeit ihres eigenen Denkens und Handelns diesen Übeltätern am Ende selbst zum Verhängnis:
Die Angelegenheit ist hier nicht zu Ende. Die Hinterhältigkeit, der Betrug, der die menschliche Gesellschaft verseucht, bewegt sich zunächst auf einem krummen Weg wie seine Meister und endet schließlich damit, dass er seine Meister selbst vernichtet.
Die niederträchtigen Menschen an der Spitze des Geschehens, die jetzt darauf aus sind, andere zu vernichten, werden eines Tages selbst von ihren eigenen Anhängern vernichtet und aus der Geschichte getilgt werden.
Sünder, die den krummen Weg gehen, verunreinigen die Atmosphäre der Welt, aber letztendlich wird dieses sündhafte Verhalten ähnlich wie ein Bumerang auf die Sünder selbst zurückschlagen.
[…]
Shiva, der Allwissende, war sich dieser harten Wirklichkeiten bewusst. Deshalb warnte Er die hingebungsvollen und dharmischen [spirituellen und rechtschaffenen] Menschen:
Pápasya kut́iilá gatih [„Die Wege der Sünde sind immer krumm“].
*Mit „Sünde“ ist hier kein Verstoß eines religiösen Gebots gemeint, sondern allgemein „böswilliges Handeln“.
Quelle:
Shrii Shrii Anandamurti: Namah Shiváya Shántáya, AMP, Kolkata 2020 (1982)
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