Große Umstellung, große Freude und viel Meditation – Wandergedanken #1
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Heute ist bereits Tag 3 unserer Meditationstour von München nach Berlin. Ich sitze hier am späten Morgen alleine in unserem Wohnmobil, etwas nördlich von Freising. Dada und Kai sind schon unterwegs auf der nächsten Etappe.
Unser Rhythmus hat sich derzeit so eingespielt, dass Dada Kai am Morgen begleitet und ich laufe dann zusammen mit Kai am Nachmittag bis Abends. Kai läuft jeweils beide Teiletappen.
Während der letzten beiden Tage floss viel Energie in die Umstellung auf das mobile Leben. Sergej hat zwar etwas Erfahrung mit Wohnmobilen, für Dada und mich ist es eher Neuland. Bisher schätze ich diese Art zu Leben jedoch sehr. Natürlich gibt es einige Einschränkungen und Schwierigkeiten, die man in einem Haus so nicht hat. Ein Wohnmobil bietet dennoch alle Einrichtungen, die man braucht um sich zu versorgen und ist – verglichen mit einem Zelt – sehr Komfortabel.
Hier können wir gut Schlafen, Essen und auch ein kleines Bad mit Dusche ist an Board. Obendrein ist das ganze extrem mobil (dafür wurde es ja schließlich gebaut). So haben wir eine gute Basis, die es uns erlaubt schnell, dynamisch und spontan auf sich verändernde Bedingungen zu reagieren. Gleichzeitig können wir hier Ruhe finden, Kraft tanken und haben einen geeigneten Ort, um mit unserer sensiblen Kamera- und Computerausrüstung zu arbeiten und Beiträge zu publizieren.
Im Vordergrund unserer Meditationstour steht die spirituelle Praxis. Unsere täglichen Meditationen, Mantragesänge und Körperübungen können wir – mit leichten Anpassungen hier und dort – auch wunderbar in unserem mobilen Zuhause praktizieren. Wir freuen uns allerdings auch sehr über die Wetteraussichten und sind zuversichtlich, dass wir schon bald mehr und mehr davon unter freien Himmel in die weite Natur verlagern können. Bisher hat es viel geregnet, was auch seinen eigenen Charme hat.
Gestern Abend konnte ich jedenfalls schonmal einen kleinen Eindruck erhaschen, wie das in den nächsten Tagen entwickeln könnte und direkt am Fluss in sanft golden schimmernden Abendsonne, direkt an der Isar meditiert.
Die Wanderungen selbst stellen sich als fordernd, aber machbar heraus. Kai im besonderen verlangt sich vieles ab, doch seine Wille für das Gute und Richtige einzustehen, trägt ihn voran.
Nun, da wir ein Stück aus der Metropolregion raus sind, wird das Laufen auch immer angenehmer. Die Umgebung wird ruhiger und grüner. Besonders der Abschnitt am gestrigen Nachmittag führte uns durch malerische Abschnitte entlang der Isar.
Diesen Fluss werde ich wohl lange in guter Erinnerung behalten. Die letzten beiden Tage entschied ich mich nach meiner Morgenmeditation ein kurzes Bad darin zu nehmen und hoffe diese Praxis weiterführen zu können. Nach meinen morgendlichen Bädern im Fluss fühle ich eine enorme Lebenskraft, ein wunderbares Gefühl, dass den kurzen Moment der Kälte mehr als wieder gut macht.
Es gäbe noch viel zu erzählen von den ersten Tagen, zum Beispiel über unseren Start inklusive Polizeikontrolle in München oder von meiner Feuertaufe, alleine mit einem gefühlt riesigen Wohnmobil im Großstadtjungel Münchens unterwegs gewesen zu sein. Oder von der Feststellung, dass unser Wassertank viel kleiner schien, als wir dachten, bis wir bemerkten, dass ein bestimmtes Ventil noch nicht geschlossen war und wir daher mindestens die Hälfte unserer Wertvollen Ladung auf der Straße verteilten. Oder, oder, oder….
Den nächsten Eintrag werde ich so bald wie möglich schreiben, am liebsten täglich, doch wir werden sehen. Jetzt muss ich mich etwas beeilen um rechtzeitig am vereinbarten mit Kai, Dada und Sergei vereinbarten Treffpunkt zu sein und dann meine Etappe für heute anzutreten.
Bis bald!
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