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Wie wir unsere Umwelt fühlen

Unsere Realität neu gedacht

Wie wir unsere Umwelt erfühlen

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Meine tägliche Meditationspraxis hat die Art, wie ich mich selbst in meiner Umwelt wahrnehme, über die Jahre stark verändert.

Ich beobachte eine Regelmässigkeit zwischen Reizen, die mich aus der Welt um mich herum erreichen, und den Gefühlen, die diese Reize in mir auslösen.

Unsere Umwelteinflüsse und unsere inneren Regungen sind durch eine Art lebendige Mechanik miteinander verbunden.

Diese Verbindung ist mechanisch, da sie klaren Regeln folgt. Kennen wir diese Regeln, können wir die inneren Reaktionen auf gegebene äussere Reize zuverlässig vorhersagen.

Die Verbindung ist lebendig, da die Regeln, die die Verbindung ausmachen, auf die Erreichung eines bestimmten Ziels ausgerichtet sind. Dieses Ziel ist der Selbsterhalt und damit einhergehend das Wohlbefinden des Lebewesens, in dem die inneren Regungen ausgelöst werden.

Die genauen Regeln, die bestimmen, welche Reize zu welchen emotionalen Reaktionen führen, unterscheiden sich also von Mensch zu Mensch und von Lebewesen zu Lebewesen. Sie sind individuell und damit subjektiv, folgen aber dennoch immer dem gleichen Muster, nämlich der Absicht, Selbsterhalt und Wohlbefinden sicherzustellen, und sind damit zugleich objektiv.

Die Verbindung unserer inneren Gefühlswelt mit unserer Aussenwelt folgt einer lebendigen Mechanik.

Zwar unterscheiden sich diese Mechaniken von Mensch zu Mensch und von Lebewesen zu Lebewesen, doch gibt es auch große Überschneidungen, die beinahe allgemeingültig sind.

Um das beispielhaft zu veranschaulichen, betrachten wir zwei Bilder eines Labradors. Dabei lade ich dazu ein, beide Bilder nacheinander für einen Moment wirken zu lassen und dabei zu beobachten, welche unterschiedlichen Gefühle oder inneren Regungen, die unterschiedlichen Bilder jeweils auslösen.

 

 

Von mir ausgehend kann ich sagen, dass mich das Bild des lächelnd und verträumt schauenden Labradors entspannt und anzieht. Der fokussierte Blick und die bedrohlichen wirkenden Zähne des aggressiven Labradors wirken beängstigend und abstoßend. Das empfinden wohl die meisten Menschen sehr ähnlich, da hier sehr instinktive Bilder bedient werden, deren richtige Einordnung im Zweifel über Leben und Tod entscheiden können.

Die von den Bildern verursachten Reaktionen, die angenehme Anziehung sowie die unangenehme Abstoßung, werden scheinbar automatisch ausgelöst. Ich kann mich nicht gegen diese aufkommenden Emotionen beim Anblick der Bilder wehren oder sie beeinflussen, ich kann sie lediglich wahrnehmen.

Es ist beinahe, als würden durch die Lichtstrahlen, die vom Bild des Hundes durch meine Augen und Sehnerven in mein Gehirn und schließlich in meinen Geist geleitet werden, als würden diese Lichtstrahlen selbst mikroskopische Lebewesen transportieren, die, ihren eigenen Gesetzen und Zielen, nämlich dem Selbsterhalt, folgend, mein geistiges und emotionales Leben formen. Diese mikroskopischen Lebewesen nennt Shrii P. R. Sarkar “Mikrovita.”

Diese Mikrovita erreichen uns immerfort aus unserer Umwelt. Jede Szene, die wir in unserem Alltag vor uns haben, enthält üblicherweise verschiedene Objekte oder Elemente. Jedes dieser Elemente sendet unterschiedliche Mikrovita aus, die verschiedene innere Regungen in uns auslösen. Diese Objekte können wir nicht nur sehen, sondern auch hören, schmecken, ertasten und riechen. Über alle fünf Sinnesdimensionen strömen fortwährend kleinste Lebewesen in uns ein, die durch ihre Aktivitäten unseren inneren Zustand beeinflussen.

Die Summe aller Aktivitäten dieser Mikrovita ergibt einen großen Teil unseres gesamten inneren Zustandes. Ein anderer Teil unseres Gesamtzustandes wird von unserem Bewusstsein oder unserer Seele aus unserem tiefsten Inneren heraus geformt und muss ein anderes mal besprochen werden.

Mit ihrem Wesen, unsere Innenwelt zu formen, formen Mikrovita auch unsere Umwelt oder Aussenwelt. Letztlich ist unsere Aussenwelt, wie wir sie wahrnehmen, nur ein Abbild der Aussenwelt, wie sie tatsächlich existiert. Das Spiegelbild einer Rose ist einer Rose sehr ähnlich, es ist aber nicht die Rose selbst. Wir können stets nur mit dem Spiegelbild der Rose, also unserem inneren Spiegelbild von unserer Umwelt, in Kontakt kommen, niemals mit der Rose, also der tatsächlichen Realität, selbst.

Nun ist die Art, wie jedes Lebewesen seine Realität wahrnimmt, so ausgestaltet, dass das erzeugte Abbild der Realität dem Überleben und Wohlbefinden des Lebewesens möglichst zuträglich ist. Ein Maulwurf würde wohl kaum auf die unterschiedlichen Bilder des Hundes reagieren, da er beinahe blind ist, was in seinen dunklen Höhlen keinen Nachteil für ihn bringt.

Die Art, wie unser inneres Abbild unserer Umwelt, das wir als Realität wahrnehmen, geformt ist, wird durch unsere Fähigkeiten und Bedürfnisse bestimmt. Mikrovita formen unsere innere Welt und damit auch, wie wir unsere Aussenwelt wahrnehmen. Wir erfühlen die Gestalt unserer Umwelt immerzu.

Shrii P. R. Sarkar’s Theorie der Mikrovita geht noch einen Schritt darüber hinaus. Er lehrt, dass die physische Realität – also die Atome und Moleküle – selbst aus Mikrovita besteht. Eine Behauptung, die begreiflicher wird, sobald man die Untrennbarkeit von der Realität selbst und unserem Abbild der Realität anerkennt. Da wir nie über das Abbild hinaus sehen können sind die Realität und unser inneres Abbild für uns praktisch ununterscheidbar. Die Unterscheidung ist nur theoretischer Natur und als solche hilfreich, um bestimmte Bedeutungen zu vermitteln. In Wahrheit sind innere und äussere Welt eins.

Die Wissenschaft der Mikrovita birgt das Potenzial, die Wechselwirkungen zwischen unserer inneren Welt und unserer Aussenwelt tiefgründig zu verstehen, und letztlich auf wissenschaftliche Weise die Einheit allein Seins auf ein modernes, rationales Fundament zu stellen. Eines Tages wird dieses Wissen eine neue Ära menschlichen Strebens mitbegründen.

Bis es soweit ist, kann sie jedem von uns in unserem täglichen Streben nach Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung dienen. Dazu müssen wir lernen, auch die feinsten unserer eigenen, inneren Regungen wahrzunehmen und uns bemühen, sie als die Ergebnisse von Aktivitäten der Mikrovita zu deuten.

Mikrovita-Forschung muss laut Shrii P. R. Sarkar zu einem großen Teil in unseren inneren Laboren stattfinden.

Gehen wir es an.

 

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