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Seit etwa zwei Jahren erhalten Anleger auf 10-jährige US-Staatsanleihen vier Prozent Rendite pro Jahr, eher mehr.

Vier Prozent klingen nicht nach viel. Legt man den nicht unerheblichen Betrag von einhunderttausend Dollar an, so entspricht das jedoch schon viertausend Dollar leistungslosem Einkommen pro Jahr oder etwa 333 $ pro Monat.

Das ist nicht sehr viel, aber auch nicht gar nichts.

Stellen wir uns jedoch einmal vor, wir verfügten über einhundert Millionen US-Dollar. Vier Prozent davon sind 4 Millionen pro Jahr oder etwa 330.000 pro Monat, die durchgehend aufs Konto fließen, ohne etwas tun zu müssen.

Garantiert.

Nun, was macht man mit so viel Geld? Seien wir großzügig mit uns selbst. Wir konsumieren 1 Million pro Jahr oder etwa 80.000 pro Monat. Es bleiben noch 3 Millionen übrig. Was machen wir damit?

Erstmal müssen wir noch Steuern zahlen. Oder einen guten Steuerberater, was meistens erheblich günstiger ist. Sagen wir zweihunderttausend für einen Steuerberater.

Bleiben noch 2,8 Millionen US-Dollar oder etwa 2,24 Millionen Euro zur freien Verfügung.

Davon können wir jetzt losziehen und Häuser kaufen. Ein Einfamilienhaus in gemäßigt bevorzugter Lage und gut bewohnbarem Zustand kann in Berlin und anderen Großstädten gut und gerne um eine Million kosten.

Also sagen wir, wir kaufen zwei Häuser in Berlin und vermieten sie dann weiter, weil wir sie eigentlich gar nicht brauchen.

So sammeln wir über 10 Jahre freudig 20 Häuser an und das Beste ist: Unsere anfänglichen 100 Millionen haben wir dann immer noch!

Wer sich also fragt, weshalb Immobilien und Mieten immer teurer werden und die Reichen dabei immer reicher und die Armen immer ärmer, hat hier einen großen Teil der Antwort gefunden.

Dieser Inflationseffekt lässt Zeit für Vermögende arbeiten, während Vermögenslose gegen die Zeit arbeiten müssen. Mit voranschreitender Zeit bauen sich so immer größere gesellschaftliche Spannungen auf, die sich meist explosionsartig und unter großem Leid entladen.

Wir befinden uns gerade, davon bin ich überzeugt, nur noch wenige Jahre, vielleicht höchstens zehn, von einer solchen Spannungsentladung entfernt.

Waldbrände sind gut für den Wald. Sie wandeln Altes und Krankes in fruchtbaren Boden für Junges und Neues. Ich befürchte, dass den Brand nichts mehr aufhalten kann. Danach haben wir jedoch ein seltenes Zeitfenster, in dem neue Ansätze Raum haben zu gedeihen.

Die wichtigste Saat, die wir in diesem Zusammenhang dann säen können, ist die Einführung einer allgemeinen Vermögensobergrenze, die nur durch explizite Zustimmung der Gesellschaft in Einzelfällen ausgesetzt werden kann.

Waldbrände können wir wahrscheinlich auch in den folgenden Jahrhunderten nicht ganz vermeiden. Wir können jedoch erreichen, dass beim übernächsten Brand zumindest jeder ein Haus sein Eigen nennt, in dem sie oder er sich vor dem Brand schützen kann.

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