„The force that guides the stars, guides you too.”

– P. R. Sarkar

Wenn Wissenschaftler Galaxien beobachten, stoßen sie auf ein Rätsel:

Die Sterne an den Rändern bewegen sich viel schneller, als sie nach den bekannten Gravitationsgesetzen sollten; eigentlich müssten die Galaxien auseinanderfliegen. Um das zu erklären, haben Physiker die Idee der „dunklen Materie” eingeführt – eines unsichtbaren Etwas, das alles zusammenhält.

Nun betrachten wir unser Denken und Sprechen. Wörter für sich genommen könnten sich in endlosen Assoziationen zerstreuen: eine Bedeutung führt zur nächsten, Widersprüche häufen sich, ein stabiler Sinn würde nicht entstehen. Und doch bricht unsere Kommunikation nicht auseinander. Sie kreist um bestimmte Zentren – Begriffe wie Gerechtigkeit, Wahrheit oder Liebe. Diese unsichtbaren Zentren nennt man Attraktoren. Man kann sie nicht anfassen, aber sie prägen die Bewegung unserer Worte und Gedanken.

Hier zeigt sich die verblüffende Parallele: Galaxien und Gedanken funktionieren beide dank unsichtbarer Attraktoren. Im Kosmos nennen wir sie dunkle Materie, im Denken nennen wir sie Bedeutungsfelder. In beiden Fällen wirkt die Kraft am stärksten in der Ferne – bei Sternen am Rand von Galaxien und bei Worten, wenn sie noch weit von ihrem Zielpunkt entfernt sind. Und in beiden Fällen verschwindet die Anziehungskraft, sobald das Ziel erreicht ist: im Zentrum der Galaxie oder wenn eine Idee verwirklicht wurde.

So wird die Galaxie zum Symbol des Denkens selbst. Was Kosmos und Geist verbindet, ist nicht das, was schon da ist, sondern das, was uns vorwärtszieht: Unsichtbare Ziele, die dem Ganzen seine Gestalt geben.

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In Eigenverantwortung des Autors: Die Ideen in diesem Gastbeitrag entsprechen nicht notwendigerweise der Meinung der Redaktion.

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