Was sind die Hintergründe der Aufstände?
Noch vor wenigen Wochen habe ich auf einer sehr friedlichen Demonstration für unsere Grundrechte miterlebt, wie die Polizei viel Aufwand betrieb, um größtmögliche Kontrolle auszuüben. Die Woche darauf wurde eine ähnliche Demonstration in einem Nachbarort vom Bürgermeister untersagt. Alles im Namen der Hygiene, um die Gefahr einer vermeintlichen Pandemie zu begrenzen.
Jetzt, wenige Wochen später, gibt es neue Demonstrationen. Diesmal finden sie sowohl in den Medien als auch bei der Politik breite Zustimmung, gar Unterstützung. Die Polizei in Köln entschied sich sogar dazu, die Kameraüberwachung abzustellen. So etwas war vor kurzer Zeit noch völlig unvertretbar, wegen der Hygiene.
Nun gibt es wegen der sehr gewaltsamen Aufstände in den USA ebenfalls gute Gründe, verschärfte Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Das Gegenteil geschieht.
Wie kann das sein?
P. R. Sarkar schrieb bereits 1967 Folgendes über mögliche Hintergründe zu Aufständen in kapitalistischen Systemen:
Es ist offensichtlich, dass die extrem Vermögenden in einer kapitalistischen Struktur, wenn sie darum kämpfen, ihr Ausbeutungssystem aufrechtzuerhalten, nicht physisch kämpfen, sondern lediglich Geld einsetzen.
Wenn sie ihr Geld annehmen, kämpfen die Intellektuellen dann mit ihren Nerven, die Krieger mit ihren Muskeln und die Arbeiter mit ihrem Schweiß und ihrer Arbeit.
Es ist also klar, dass in jeder Art von kommunalem oder anderem reaktionär angezettelten Konflikt auf beiden Seiten hinter den Unruhen und Aufständen wohlhabende Bosse stehen. Die Bosse selbst nehmen niemals Speere, Lanzen oder Äxte in die Hand und kämpfen.
P. R. Sarkar