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Das Gefängnis unseres Geistes

Was wir von den Lemuren lernen können…

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Die unsichtbare Grenze

Die Katta Lemuren des Berliner Tierparks werden nicht durch einen Käfig aus Metall oder Glas von der Flucht aus ihrem Gehege abgehalten. Sondern aus ihrer Angst vor Wasser.

Sie leben auf einer kleinen Insel, umgeben von knie-tiefem Wasser. Nur wenige, ungefährliche Meter trennen das Ufer der kleinen Lemureninsel vom Berliner Festland und damit die Lemuren von deren Freiheit.

 

Das Gehege der Katta Lemuren im Berliner Tierpark. Gitter oder Mauern sucht man vergebens.

 

Ausbruchsversuche wagen sie jedoch nie. Zu groß ist ihre Abscheu für Wasser. Besteht der Käfig der Lemuren also aus Wasser? Nein, denn aus physischer Sicht ist das Wasser für sie ein leicht überwindbares Hindernis. Der eigentliche Käfig der Lemuren ist aus ihren eigenen Gedanken geschmiedet. Wasser zu durchqueren entspricht nicht ihren Instinkten, es ist nicht Teil ihrer Natur. Diese geistige Veranlagung bildet eine für die Lemuren unüberwindbare Mauer.

Sie leben in einem rein geistigen, einem rein mentalen Käfig. So entscheiden sie sich, ohne es zu wissen, für ein Leben in wohl umsorgter Gefangenschaft auf ihrer kleinen Insel.

 

Der Durchbruch

Das muss jedoch nicht so bleiben. Ein einziger, wagemutiger Lemur könnte eines Tages das Wasser durchqueren und seinen Artgenossen zeigen, dass sie einem Fehlglauben aufsitzen. Vielleicht müsste ein solch revolutionärer Lemur ein paar ungeliebte Bäder in Kauf nehmen, um die anderen davon zu überzeugen, dass es wirklich nicht gefährlich ist, das Wasser zu durchqueren. Doch irgendwann würden die anderen Lemuren verstehen, dass sie das Wasser einfach durchqueren könnten, wenn sie es wollten.

An diesem Punkt fiele das geistige Gefängnis der Lemuren in sich zusammen.

 

Unsere mentalen Käfige

Ähnlich wie die Katta Lemuren in Berlin leben auch wir Menschen meist von gedanklichen Barrieren umringt. Wir halten bestimmte Wahrheiten für unantastbar und sind uns häufig nicht einmal bewusst, dass wir jenen vermeintlichen Wahrheiten aufsitzen.

Hier liegt eine mögliche Unterscheidung von Glaubenssätzen und Gedanken. Glaubenssätze sind oft Gedanken, die wir für wahr halten, ohne uns darüber bewusst zu sein, dass wir sie für wahr halten. Ein Aspekt spirituellen Fortschritts ist es, diese im Schatten unserer eigenen Ignoranz verborgenen Glaubenssätze zu erleuchten und als die Gedanken zu erkennen, die sie sind.

Auf diesem Pfad entpuppen sich nach und nach viele unserer Persönlichkeitsmerkmale als reine Gedanken, denen wir mehr oder weniger unbewusst folgen; die wir für wahr halten, ohne uns dessen bewusst zu sein; denen wir selbst glauben.

 

Der Weg zur Freiheit

Durch gewissenhafte spirituelle Praxis reißen wir eine Wand unseres eigenen, geistigen Käfigs nach der anderen ein. Dinge, die undenkbar waren, werden denkbar – Unmögliches wird möglich. Wir relativieren dabei alles, einschließlich unserer eigenen Existenz. Oder besser gesagt, einschließlich unseres eigenen Ich-Gefühls, des Gefühls „Ich bin“, das sich letztlich auch als Gedanke entpuppt, wenn auch als besonderer.

Und was bleibt, sobald wir selbst unser Ich-Gefühl als Gedanken wahrnehmen? Bewusstsein. Reines, unveränderliches, ewiges Bewusstsein. Das höchste Bewusstsein. Die absolute Wahrheit.

Mit jedem Glaubenssatz, den wir überkommen, mit jeder gedanklichen Mauer, die wir einreißen, mit jeder scheinbaren Wahrheit, die wir relativieren, wird uns ein Stück klarer, dass unsere Altvorderen, die bereits vor tausenden von Jahren die Einheit von allem in der Existenz göttlichen Bewusstseins sahen, recht hatten und immer noch haben.

 

Die Wahl

Ähnlich der Berliner Lemuren, die das Risiko des unbekannten Wassers lieber vermeiden und ihre wohlbekannte Insel bevorzugen, suchen wir Erfüllung und Zufriedenheit meist auf wohl bekannten Pfaden: in gutem Essen, fernen Reisen, in Beziehungen, durch Reichtum, Status und weiteren hedonistischen Aktivitäten.

Ein revolutionärer Lemur muss womöglich viele Male durch das Wasser schwimmen, um seine Artgenossen von der Gefahrlosigkeit des kühlen Nasses zu überzeugen. Gleichsam müssen wir zunächst viele unserer Glaubenssätze überwinden, um das höchste Bewusstsein als das erstrebenswerteste und erfüllendste Ziel unseres Lebens vollständig annehmen zu können. Es ist daher ratsam, so bald wie möglich mit gewissenhafter und regelmäßiger spiritueller Praxis zu beginnen. Viele revolutionäre Seelige und Heilige, allen voran Shrii P. R. Sarkar, haben uns bereits den Weg gewiesen.

Wir müssen ihn nur gehen.

 

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Ankündigungen

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