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Viele archäologische Funde deuten darauf hin, dass wir Menschen über weite Teile unserer Geschichte friedfertig und gleichberechtigt miteinander lebten.

Vor etwa fünftausend Jahren änderte sich das. Ein rücksichtsloses, kriegerisches Volk zog aus den lebensfeindlichen Steppen Osteuropas auf einen Eroberungsfeldzug, der Indien, den Nahen Osten und Europa bis heute entscheidend prägt.

Wer war dieses Volk? Weshalb konnte es sich so erfolgreich ausbreiten? Und was können wir daraus lernen?

Wer waren die Proto-Indoeuropäer?

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts kamen Sprachwissenschaftler der Identität unserer kriegerischen Vorfahren auf die Spur. Sie bemerkten eine unerwartet große Ähnlichkeit zwischen den Sprachen aller Europäer, Inder und Perser.

Folgerichtig vermuteten sie, dass sich diese Sprachen alle aus einer gemeinsamen Ursprache, dem Proto-Indoeuropäischen, entwickelt haben müssen. Ob Proto-Indoeuropäisch wirklich existierte, welches Volk es sprach und weshalb dessen Sprache den gesamten eurasischen Kontinent dominiert, blieb jahrhundertelang ein Rätsel unter Sprachwissenschaftlern.

Moderne Technologien liefern uns heute überzeugende Antworten.

Zum einen erlauben computergestützte Verfahren einen viel schnelleren und umfangreicheren Vergleich von Wörtern und Sätzen. Durch Gemeinsamkeiten kann anschließend sehr treffsicher auf die gemeinsame Urform geschlossen werden.

Zum Beispiel geht das deutsche Wort „Vater“ auf das proto-indoeuropäische Wort „phtḗr“ zurück, das man etwa „phteer“ ausspricht. Aus „phtḗr“ entwickelte sich unter anderem auch das italienische „padre“ sowie das indische „pitā“. Vergleicht man all diese Formen und versucht, eine Art Mittelwert zu bilden, gelangt man zur proto-indoeuropäischen Urform.

Durch dieses Verfahren konnte die proto-indoeuropäische Sprache umfassend und präzise rekonstruiert werden. Dass diese Rekonstruktion erfolgreich möglich war, liefert einen überzeugenden Beweis dafür, dass Proto-Indoeuropäisch tatsächlich existierte und es daher auch ein Volk gegeben haben muss, dass sie sprach.

Die kriegerische Überlegenheit der Jamnaja

Wer dieses Volk war, wissen wir heute durch Erbgutanalysen von Skeletten aus über dreitausend Jahre alten, charakteristischen Hügelgräbern in den Steppenlandschaften Osteuropas und Zentralasiens. Die Zivilisation hinter diesen Gräbern bezeichnen wir heute als „Jamnaja“, was aus dem Russischen stammt und so viel bedeutet wie „in Verbindung mit Hügelgräbern stehend“.

Genetische Analysen weiterer antiker Grabstätten zeigen, dass die Jamnaja einen großen genetischen Abdruck in den bronzezeitlichen Bevölkerungen Europas, Zentral- und Südasiens, Sibiriens und des Kaukasus hinterließen. Vor etwa fünftausend Jahren fand in Westeuropa eine schnelle und starke Ausbreitung von Jamnaja-bezogenem Erbgut statt, die in vielen Teilen Europas zur fast vollständigen Auslöschung der dortigen, steinzeitlichen Bevölkerungen führte.

Die Jamnaja haben sich erfolgreich gegen die damaligen Völker Europas durchgesetzt. Ähnliches geschah im Nordwesten Indiens vor etwa viertausend Jahren, wo sich Nachkommen der Jamnaja, die wir heute als Arier bezeichnen, gegen die örtliche Bevölkerung durchsetzten. Heute noch tragen manche indische Volksgruppen bis zu dreißig Prozent der Steppenvorfahrenschaft der Jamnaja in ihren Genen und über siebzehn Prozent der indischen Männer tragen bis jetzt das sogenannte „Jamnaja-Y-Chromosom“, mit einer erhöhten Konzentration in Nordindien.

Doch weshalb konnten sich die Jamnaja und ihre Nachfahren so erfolgreich ausbreiten?

Der spirituelle Meister und Universalgelehrte Shrii P. R. Sarkar stellte dazu bereits im Jahre 1959 eine Theorie vor, die seitdem überzeugend wissenschaftlich bestätigt wurde. Während eines Vortrages sagte er:

„Die ursprüngliche Heimat der Arier lag im nördlichen Teil Zentralasiens. Vom Aussehen her waren sie ein hellhäutiges, großgewachsenes und gesundes Volk. Sie waren Nomaden, deren Hauptnahrungsquelle die Jagd war. Als es jedoch unmöglich wurde, genug Nahrung durch die Jagd zu beschaffen, begannen sie, Vieh zu züchten.
Doch die unbarmherzige Natur Zentralasiens machte ihr Leben unerträglich: Schneestürme dezimierten sowohl die Anzahl ihrer Menschen als auch ihrer Tiere, und es gab einen chronischen Mangel an Tierfutter. Um zu überleben, mussten sie fast ihre gesamte Zeit mit dem Sammeln von Nahrung verbringen. Dieser akute Nahrungsmangel zwang sie nicht nur zu unermüdlichen gemeinschaftlichen Anstrengungen, um Nahrung zu sammeln und Vieh zu züchten, sondern führte auch zu ständigen Konflikten und sogar Gemetzeln zwischen den Gruppen.

Die ständigen Kämpfe in dieser Periode, die von Kriegern dominiert war, führten schließlich zur Entstehung einer Klasse von Intellektuellen, die die von Kriegern geprägte Gesellschaft stark unterstützten. Sie versorgten die Anführer der Krieger mit neuen Erfindungen und Entdeckungen und stillten ihren geistigen Hunger, indem sie ihr Wissen und ihre Weisheit teilten. In der Sprache der damaligen Zeit wurden diese Intellektuellen Rśis genannt. Die Gruppenführer neigten ehrfürchtig ihre Häupter vor diesen mächtigen Intellektuellen und folgten den von ihnen aufgestellten Regeln.“

Die Erfindung des Eigentums

P. R. Sarkar stellt hier in wenigen Absätzen weitreichende Thesen auf. Betrachten wir sie und ergänzen sie, wo nötig.

P. R. Sarkar sagt, dass die Jamnaja zunächst als nomadische Jäger und Sammler umherzogen und von der Jagd lebten. Irgendwann, vermutlich aufgrund von klimatischen Veränderungen, konnten sie jedoch nicht mehr davon leben und begannen mit der Aufzucht von Rindern. Rinder können das in den sonst lebensfeindlichen Steppen reichlich vorhandene Gras verdauen und für Menschen energetisch verfügbar machen.

Der Übergang von einer Jäger-und-Sammler-Gesellschaft hin zu Viehzüchtern führt zu einer fundamentalen Umwälzung in der Psychologie der Menschen.

Jäger und Sammler kennen kein wirkliches Eigentum. Sie verstehen sich als Teil eines ewigen natürlichen Kreislaufs. Sie nehmen sich von der Natur, was sie brauchen, und geben zurück, was sie können. Zwischenmenschliche, teils auch gewalttätige Konflikte gibt es, aber systematische Kämpfe von Stämmen und Gruppen um knappe Güter gibt es nicht. Sie sind nicht sinnvoll, da die Natur für alle genug bereitstellt.

Das ändert sich mit dem Übergang zur Viehzucht. Das eigene Wohlergehen hängt nun von der eigenen Rinderherde ab. Besitz wird entscheidend, und wer nichts besitzt, dem droht der Tod. Nun wird kriegerische Überlegenheit entscheidend. Wer in der Lage ist, seinen Besitz zu verteidigen, lebt gut, kann seine Familie versorgen und auch seine Gene weitergeben. Das unter Urvölkern vorherrschende Matriarchat wird durch das Patriarchat ersetzt. Die Kraft, neues Leben zu gebären, verliert an Bedeutung gegenüber der Fähigkeit, Leben zu verteidigen. Das Recht des Stärkeren wird zum Recht für alle. Andauernd kommt es nun zu blutigen Verteilungskämpfen zwischen verschiedenen Gruppen von Steppenbewohnern.

In dieser Situation erlangt die Kriegerklasse die Herrschaft. Doch physische Stärke ist begrenzt. Um ihre Überlegenheit im Kampf zu sichern, sind die Krieger daher mehr und mehr auf die Unterstützung von Intellektuellen angewiesen, die ihnen durch überlegene Waffen und Taktiken Vorteile im Kampf verschaffen. Außerdem liefern die Intellektuellen Antworten auf die vielen Fragen der wissbegierigen Stammesführer. Intellekt und Weisheit wurden mehr und mehr verehrt.

Archäologische Funde in den Gräbern der Jamnaja unterstützen diese Sichtweise.

Die Jamnaja waren unter den ersten Menschen, die das Rad und fahrende Vehikel erfanden. Sie domestizierten wohl als Erste Pferde, um ihre Mobilität weiter zu erhöhen. Außerdem waren Milch und Käse fester Bestandteil ihrer Ernährung, wodurch sie körperlich größer und stärker wurden als ihre europäischen und indischen Nachbarn, die hauptsächlich vom Gemüseanbau lebten. Sie verfügten über ausgereifte Fähigkeiten der Metallverarbeitung, wodurch ihre Werkzeuge und Waffen überlegen waren.

Friedliche Stärke für Heute

Die Jamnaja sind also die Urheber der proto-indoeuropäischen Sprache. Um zu überleben, führten sie das Eigentum ein und damit kamen Krieg und Konflikte. Viele Generationen von Konflikten unter den Stämmen der Jamnaja führten zu körperlicher und technologischer Überlegenheit und damit später zur erfolgreichen Ausbreitung in ganz Europa und mit den Jemnaja verbreitete sich deren Sprache.

Kriege führen führt also zu Stärke und Fortschritt, so scheint es. Auch heute gehen viele Errungenschaften unseres modernen Lebens auf Erfindungen des Zweiten Weltkriegs zurück, so etwa Computer und Kunststoffe. Auch der Zweite Weltkrieg war, wie schon die ersten Kriege vor über fünftausend Jahren, ein Krieg um wirtschaftliche Vormacht, um Einfluss und Besitz.

Doch geht es nicht auch anders? Wie können wir die Fortschrittskraft und Stärke unserer kriegerischen Vorväter mit den feinen, universellen Werten deren Vorväter vereinen?

Dazu ist eine neue Gesellschaftsordnung nötig. Eine Ordnung, die alle förderlichen Umstände beider Gesellschaftsordnungen übernimmt. Wir brauchen den dezentralen, zielgerichteten Wettbewerb der Jamnaja, die aufgrund der Konkurrenz um Besitz von verschiedenen, unabhängigen Stämmen großen geistigen und materiellen Fortschritt erlangten. Und wir brauchen die feine, spirituelle Weltsicht früherer Völker, die uns alle als Teil eines großen Ganzen begreift, für dessen Wohlergehen wir leben.

P. R. Sarkar hat mit PROUT ein solches System geschaffen. PROUT belohnt Leistung und stellt dabei sicher, dass niemand um seine Existenz fürchten muss. Es begrenzt die Menge an Besitz, den einzelne Akteure anhäufen dürfen, sofern es keinen guten, gemeindienlichen Grund gibt, dass sie diese Grenze überschreiten dürfen. Die Kontrolle und Anhäufung von materiellen Gütern schließt PROUT als Kriegsgrund damit von vornherein aus.

Darüber hinaus gibt uns PROUT die Zielsetzung, all unsere Ressourcen stets bestmöglich einzusetzen und diejenigen zu belohnen, die zeigen, dass sie das besonders erfolgreich umsetzen. So entsteht ein dezentraler Wettbewerb darum, wer am meisten zum Gemeinwohl beiträgt.

Mit PROUT werden Gesellschaften auf friedliche Weise eine ungeahnte Stärke entwickeln.

So wie die Fortschritte der Jamnaja denen ihrer friedlichen Artgenossen überlegen waren und unsere Welt bis heute beherrschen, ist PROUT den Errungenschaften des Eigentums und des Krieges überlegen.

PROUT wird sich durchsetzen und die Welt der Zukunft durch Frieden und Fortschritt prägen.

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Ankündigungen

 

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