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Zyklusbewusstsein – und wie wir es entwickeln können

Von Babette Graf

Alexandra Pope und Sjanie Hugo Wurlitzer, Begründerinnen der Red School und Autorinnen des Buchs „Wild power. Discover the magic of your menstrual cycle and awaken the feminine path to power“ bezeichnen die Achtsamkeit des Menstruationszyklus als spirituelle Praxis, die neben bspw. dem Yoga und der Meditation genauso ihre Berechtigung hat.

Das Schöne an ihr ist, dass sie in unsere Körper „eingebaut“ ist. Indem wir die Vorgänge in unserem Körper beobachten und gerade nicht kontrollieren und steuern können, bietet sich die Möglichkeit zu einer urteilsfreien Annahme.

Wir können uns über das Bewusstmachen unserer zyklischen Veränderungen stärker mit dem universellen Prinzip der Veränderung verbinden. Wir können versuchen, diese Veränderungen wahrzunehmen und bedingungslos anzunehmen, denn sie bestimmen unser ganzes Leben und allzu viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, diese zu akzeptieren.

Durch die bewusste Wahrnehmung entsteht auch eine gewisse Vorhersagbarkeit, die sich jene Frauen zunutze machen können, die aufmerksam gegenüber sich selbst und ihrem Zyklus sind.

Für die (im Idealfall) tägliche Beobachtung und Selbstreflexion, empfehlen Pope und Wurlitzer das Anfertigen eines Zyklustagebuchs. Während des Tages immer wieder in sich hineinzuspüren und das Augenmerk auf folgende Aspekte zu richten kann hilfreich sein:

– die Grundstimmung
– Gefühle
– Gedanken
– Bewusstsein (wie sehr bin ich neutraler Beobachter meiner Gedanken und Gefühle und wie sehr identifiziere ich mich mit ihnen?)
– Eigene Wünsche und Bedürfnisse: emotional, spirituell, bezogen auf Beziehungen zu anderen, sexuelle Wünsche und Aktivität, Ambitionen
– Aktivitäten und Grad der Aktivität (bin ich sehr aktiv oder brauche ich eher Ruhe?)
– Hohes/niedriges Selbstvertrauen
– Geschmäcker, Vorlieben (nicht nur Essen)
– Soziale Aspekte (möchte ich lieber allein oder unter Menschen sein? Fühle ich mich wohl in meiner Haut? – – – – Starke Verbindung/ Fehlen einer Verbindung zu anderen)
– Träume (können etwas über unsere Bedürfnisse aussagen)

Natürlich erlebt jeder Mensch im Lauf des Tages Hochs und Tiefs und die Stimmung unterliegt Schwankungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Zyklus zu tun haben müssen.

Ebenso gibt es herausfordernde Lebensphasen, die die Erfahrungen innerhalb des Zyklus beeinflussen und über diesen hinausgehen. Doch gerade auch dies festzustellen („meine Stimmung ist nicht grundlegend schlecht, sondern nur wegen xy“ oder „diese herausfordernde Lebensphase führt zu einer generell gedrückteren Grundstimmung“) bedeutet Achtsamkeit sich selbst gegenüber und kann dazu führen, dass wir bestimmte Stimmungen etc. eher im großen Ganzen eingebettet sehen können.

Nicht zuletzt lässt sich der Zyklus in 4 Phasen/ Innere Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) einteilen. Das Wissen darüber, in welcher Phase sie sich befindet, und die damit einhergehenden charakteristischen Gefühle, Stimmungen und Besonderheiten, können einer Frau eine große Orientierungshilfe bieten. Aus diesem Grund kann auch die folgende Frage aufgenommen werden:

Was denkst du, in welcher „Inneren Jahreszeit“ befindest du dich gerade?
In Kürze:
Winter (Zeit der Menstruation, ca. Tag 27 des alten Zyklus – Tag 5 des neuen): die Zeit der Ruhe und des Rückzugs, des Reparierens und der Erneuerung

Frühling (ca. Tag 6 – 11): Zeit des Neuanfangs, der Neugier, der Verspieltheit, der Motivation und des Enthusiasmus, der Wünsche – sexuell und emotional

Sommer (der Zenit des Zyklus, um den Eisprung herum, ca. Tag 15 – 19): Zeit der höchsten Energie, Optimismus, Extraversion, Liebe und Verbundenheit den anderen gegenüber, Fokus nach außen mit magnetisierender Wirkung, Im-Flow-sein

Herbst (ca. Tag 20 – 26): die Zeit der Einsicht, aber auch des „inneren Kritikers“, sich auseinandersetzen mit sich selbst, „wer bin ich wirklich?“, vernachlässigte Gefühle und Bedürfnisse kommen an die Oberfläche.

Viel Spaß beim Ausprobieren, liebevollen Beobachten und Entdecken des eigenen Zyklus!

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