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Der Philosoph und Guru Shrii Shrii Anandamurti erklärt hier, warum Menschen lügen. Er benutzt die Sanskrit Begriffe Rta und Satya in seiner Erläuterung. Rta bedeutet Tatsache. Satya bedeutet Wahrheit oder wohlwollende Wahrhaftigkeit.

 

Warum lügen Menschen? Dafür gibt es zwei Gründe: erstens persönliches Interesse (Lügen aus Angst gehört zum persönlichen Interesse) und zweitens aus eingefleischter Gewohnheit.

Dieses Universum ist in Satya [Wahrheit] eingebettet. Tiere und Pflanzen erzählen weder Lügen noch hegen sie Falschheit in ihrem Geist. Kinder erzählen keine Lügen und hegen keine Falschheit, es sei denn, man bringt es ihnen bei.

Selbst diejenigen, die wir als unentwickelte Menschen bezeichnen, sprechen oder denken nicht die Unwahrheit. Nur so genannte fortgeschrittene Menschen lügen, aus persönlichem Interesse oder aus Gewohnheit.

Aber diejenigen, die sich dem Dharma [Spiritualität] verschrieben haben, lieben Satya definitiv, wie die sogenannten unentwickelten Menschen. Und sie sind auch viel mehr als das.

 

Tatsache und wohlwollende Wahrhaftigkeit

Das, was eine Tatsache ist, was wirklich stattgefunden hat, nennen wir Rta. Der Geist von Rta ist in der Pflanzenwelt zu finden. Selbst bei einfachen, unentwickelten Menschen kann man die Idee von Rta als treibende Kraft der Gesellschaft leicht finden.

Aber die Anhänger des Dharma [Spiritualität] verbessern Rta und nutzen es auf veränderte Weise für das Wohlergehen der Welt. Wenn Rta zu Schäden führt oder, wenn es die Möglichkeit der Unwahrheit in sich birgt, dann verbessern diese Menschen Rta und machen es zu einem geeigneten Instrument zur Förderung des Wohlergehens. Rta wird Satya genannt, wenn es zu Wohlergehen führt.

 

Grundlage für die spirituelle Praxis

Auf dem starken Fundament von Satya stehen das multidimensionale Wachstum und der Ausdruck von Dharma. Dharma kann nicht bei denen bleiben, die Satya nicht folgen, die Rta nicht folgen oder die aus persönlichem Interesse oder tief verwurzelter Gewohnheit der Falschheit nachgeben. Ein Mensch, der aus persönlichem Interesse lügt, ist sicherlich Vögeln und anderen Tieren untergeordnet, und sogar den Pflanzen.

Und es sollte klar sein, dass ein Mensch, der heute ein Gewohnheitslügner ist, diese Gewohnheit des Lügens schon seit geraumer Zeit bewusst praktiziert haben muss und dass dieses Tun jetzt zur Gewohnheit geworden ist.

Um eine schlechte Gewohnheit aufzugeben, muss man sich anstrengen. Um eine Verbesserung der Gewohnheiten herbeizuführen, sind langfristige Anstrengungen erforderlich.

Es wird gesagt, dass in der physischen Welt die Falschheit die noumenale [ursprüngliche] Ursache aller phänomenalen Verbrechen ist. Wie sehr man auch seine Liebe zu Dharma zeigen mag, wie sehr man auch von rituellen Gegenständen besessen sein und auch zu verschiedenen Pilgerstätten reisen mag, wenn man nicht ausreichend mit Satya verbunden ist, wird Dharma niemals bei dieser Person verbleiben.

Daher lautet Shivas klare Feststellung: Dharmah sah na yatra na satyamasti „Wo es kein Satya gibt, gibt es kein Dharma“.

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Dieser Diskurs von Shrii Shrii Anandamurti ist Teil des Werkes Namah Shivaya Shantaya. Dieses Werk behandelt Leben und Lehren des großen Yogis Shiva.  

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