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Maskenpflicht und Empathie – Geht das zusammen?

Kürzlich wurde ich auf den folgenden Leserbrief der 68jährigen Sybille in einer norddeutschen Zeitung hingewiesen:

„Am Freitagnachmittag war ich mit einer Freundin im Aldi und war verwundert, eine Kundin ohne Maske zu sehen. Ich habe dann eine Verkäuferin, die in der Nähe stand, gefragt ob sie die Maskenpflicht auch ansprechen, wenn jemand ohne unterwegs ist.

Daraufhin drehte sich die Kundin um und fing lautstark an zu betonen, sie hätte ein Attest und wolle den Geschäftsführer sprechen, dann aber schon sehr lautstark. Ich habe mit dem Handy ein Foto von ihr gemacht, das hat sie sehr aufgebracht und sie rief lautstark schimpfend hinter mir her und meinte: Das sind ja Zustände wie 1933.

Ich hätte sie wohl nicht fotografieren sollen, aber diesen Vergleich finde ich nicht in Ordnung, das ist mit dem Nazi-Regime nicht zu vergleichen. Außerdem habe ich mich ehrlich gefragt, wenn sie Probleme mit der Luft oder den Bronchien hat, wie konnte sie die ganze Zeit so laut schreien und hinter mir herlaufen, um mich ebenfalls zu fotografieren.

Ich bin ebenso wie meine Freundin 68 Jahre alt, habe leichtes Asthma und finde es unverständlich, dass ein kleines Stückchen Stoff derartige Reaktionen hervorruft. Schade, dass die Menschen sich beim Klimaschutz und Menschenrechtsverletzungen nicht so lautstark aufregen.“

Bevor ich nun meine Meinung dazu schreibe und dir einige Fragen mit auf den Weg geben möchte, stelle ich Folgendes voran:

Ich bin gegen eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Diese ist aus meiner Sicht und nach meinen Recherchen nicht nützlich, nicht verhältnismäßig und beruht nicht auf evidenzbasierten Fakten. Im Gegenteil: Sie hat das Potenzial, jedem Menschen massiv zu schaden, sowohl individuell als auch kollektiv, auf psychischer und physischer Ebene.

Ein weiterer ganz gravierender Punkt ist, dass uns allen auch auf diesem Weg immer weiter die angeblich tödliche Gefahr der Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 und das „COVID-19-Problem“ im wahrsten Sinn des Wortes und tagtäglich vor Augen geführt wird. Wir können darauf achten, den Medienkonsum auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen, um uns nicht durch angstmachende Berichterstattungen selbst zu schaden. Durch den Anblick maskentragender Menschen werden wir dennoch immer wieder daran erinnert. Ich beobachte in meinem Umfeld sehr viele ängstliche und gestresste Menschen.

Der zitierte Leserbrief macht auch den sozialen Aspekt der Maskenpflicht mehr als deutlich. Das soziale Miteinander und die Umgangsformen leiden ganz massiv.

Sowohl Sybille als auch die Kundin ohne Maske und vielleicht auch noch andere Beteiligte waren offenbar nicht mehr in der Lage, sich gegenseitig respektvoll zu behandeln und wohlwollend miteinander zu kommunizieren.

Wir müssen in dieser schwierigen und seit Monaten unser aller Leben bestimmenden Frage nicht einer Meinung sein. Doch was hindert uns daran, vernünftig darüber zu sprechen und zu diskutieren? Ist es auch die Angst, die uns daran hindert? Die Angst um die eigene Gesundheit, vor einer Bestrafung, vor der weiteren Einschränkung unserer Freiheits- und Grundrechte oder vor der Bedrohung der eigenen finanziellen Existenz? Ist das alles nicht vielmehr eine Pandemie der Angst als die reale Bedrohung durch ein Virus?

Gibt es hier nicht vielleicht doch Parallelen zu den Ereignissen in den 1930er Jahren? Hatten die Menschen damals vielleicht vergleichbare Ängste, nur aufgrund anderer Ursachen? Angst und der daraus resultierende Stress schwächen das Immunsystem, das ist wissenschaftlich erwiesen. Damals wie heute. Ist es auf dieser Basis nicht vielleicht doch vergleichbar?

Sybille hat in ihrem Leserbrief mehrfach das Wort „lautstark“ erwähnt. Offensichtlich hat sie etwas dagegen, dass andere Menschen sehr laut mit ihr sprechen oder sie gar anschreien. Das mag auch ich nicht, da sind wir uns einig. Sie schreibt, dass sie die Kundin wohl nicht hätte fotografieren sollen. Auch darin stimme ich mit ihr überein, damit ist sie zu weit gegangen.

Es ist Sybille ganz offensichtlich nicht gelungen, mit der anderen Kundin ins Gespräch zu kommen und von ihr direkt zu erfahren, warum sie keine Maske trägt. Beide hatten wohl wenig Verständnis für die Situation der anderen. Ohne eine respektvolle und achtsame Kommunikation ist es äußerst schwer, andere Menschen und die Motive für ihr Handeln wirklich zu verstehen. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Ohne wohlwollendes kommunizieren ist ein empathisches Mit- und Füreinander und ein wirklich solidarisches Verhalten in der Gesellschaft nicht möglich.

Dieses solidarische und empathische Miteinander war vielleicht zu Beginn der Corona-Krise noch vorhanden. Die Regierungen setzen es mit ihren Regelungen seit Monaten und fortlaufend aufs Spiel. Das müssten sie eigentlich wissen. Warum tun sie das trotzdem weiter? Geht es ihnen tatsächlich und ausschließlich um unsere Gesundheit? Dann müssten die verantwortlichen Politiker und Führenden allerdings auch viel klarer die folgende Frage öffentlich beantworten:

Sind die Entscheidungen und Verordnungen – auch die zur Maskenpflicht – verhältnismäßig und werden sonstige Gefahren für die Gesundheit der Menschen wie die sog. „Kollateralschäden“ insbesondere unter ethischen und moralischen Aspekten angemessen berücksichtigt und abgewogen?

Ich lade dich dazu ein, dir besonders diese Frage selbst zu stellen und zu beantworten. Wie gut fühlst du dich von den Verantwortlichen über die Auswirkungen und Folgen für dich und die Gesellschaft informiert? Frage bitte nicht nur deinen Verstand, sondern auch deinen Bauch und dein Herz.

Am Ende ihres öffentlichen Leserbriefs schreibt Sybille von Klimaschutz und Menschenrechtsverletzungen. Das freut mich sehr! Das zeigt mir, dass sie ein Mensch ist, dem die globalen und wirklich wichtigen Themen unserer Zeit bewusst sind. Wir brauchen Menschen, die sich mit Respekt liebevoll und unmaskiert begegnen. Wir brauchen Menschen die sich für das Wohl der gesamten Menschheitsfamilie, die Tiere und Pflanzen, die Erhaltung unsere Lebensgrundlagen und für Freiheit und Frieden einsetzen. Ob du das lautstark oder in aller Ruhe tun solltest? Das überlasse ich gerne deiner Interpretation…

Was wir heute mehr denn je brauchen, ist eine globale und allumfassende Empathie. Wir brauchen Menschen, deren Denken und Handeln sich nicht auf Eigensinn, Macht und Geld gründet. Es braucht Menschen mit einem Bewusstsein tief in ihrem Inneren, das auf das allumfassende Glück und die Liebe ausgerichtet ist.

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