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Wie kannst du die Wahrheit erkennen?

Von Achim Amitabha Langer

Weise Menschen, Meister, Gurus, Propheten, Heilige weisen immer wieder darauf hin, dass du überprüfen solltest, sogar musst, was dir gesagt wird.

Auch ihre eigenen Aussagen sollen nicht einfach geglaubt und übernommen, sondern hinterfragt und nachgeprüft werden. Eigene (Selbst-) Erkenntnis und Suche danach ist gefragt, ja sogar nötig. 

Wie geht das bei Corona?

Auch wenn ich mich nicht auskenne im Bereich von Medizin, Virologie, Biologie, Statistik, Mathematik usw., kann ich doch untersuchen, wer was dazu sagt.

Und es sollte mich nachdenklich stimmen, wenn mir von Regierungsseite geraten wird, bitte nichts zu hinterfragen und nur den offiziellen Stellen zu glauben und nur der Politik zu vertrauen. Solche Aussagen stehen im krassen Widerspruch zu den Aussagen vieler weiser Menschen:

… Mit ihrer [der Gerechtigkeit] Hilfe sollst du mit eigenen Augen sehen, nicht mit denen anderer, und durch eigene Erkenntnis Wissen erlangen, nicht durch die deines Nächsten…  Bahá’u’lláh (1817-1892)

Buddha Shakyamuni hat im Kalama-Sutta Folgendes zur Ermittlung von Wahrheit gesagt: „Glauben Sie an nichts, nur weil Sie es gehört haben. Glauben Sie nicht einfach an Traditionen, weil sie von Generationen akzeptiert wurden. Glauben Sie an nichts, nur auf Grund der Verbreitung durch Gerüchte. Glauben Sie nie etwas, nur weil es in Heiligen Schriften steht. Glauben Sie an nichts, nur wegen der Autorität der Lehrer oder älterer Menschen… Aber wenn Sie selber erkennen, dass etwas heilsam ist und dass es dem Einzelnen und Allen zugute kommt und förderlich ist, dann mögen Sie es annehmen und stets danach leben.“

Und Rudolf Steiner (1861-1925) sagte zur heilsamen Wirkung der Wahrheit: „Gedanken sind Wirklichkeiten, und unwahre Gedanken sind böse, hemmende, zerstörende Wirklichkeiten … wahre Gedanken sind heilsame Wirklichkeiten.” 

Tatsächlich bringt ein jeder, der die Wahrheit sagt, die Entwicklung der Menschheit vorwärts, und der, welcher lügt, hemmt dieselbe…“

Warum ist die Unwahrheit und Lüge dann aber derart attraktiv und so weit verbreitet?

Dazu eine Äußerung von Paul Craig Roberts (1939), Autor und ehemaliger Mitherausgeber des Wall Street Journal und stellvertretender Finanzminister während der Regierung Reagan:

“Die Wahrheit zu schreiben ist für einen Autor in keinem Fall der Weg zum Erfolg. Nur ein kleiner Prozentsatz der Leser ist an der Wahrheit interessiert. Die meisten wollen ihre Vorurteile oder Gehirnwäsche bestätigt bekommen. Sie wollen das lesen an was sie bereits glauben. Dies ist beruhigend. …

…Der Weg zum Erfolg als Schreiber ist eine Gruppe sich auszusuchen und ihnen zu geben was sie wollen. Es gibt immer einen Markt für Romanzenromane und für Geschichten, welche die Mythen des Landes aufrecht erhalten. 

Im Internet sind erfolgreiche Seiten die, welche der einen oder anderen Ideologie zuspielen, der einen oder anderen Emotion, oder der einen oder anderen Interessengruppe. Die einzige Regel für Erfolge ist die Einschränkung der Wahrheit auf die Leserschaft der man dient.“

Unwahrheit ist also gerade bei Zeitungen und Rundfunk ein beliebtes und verführerisches Mittel zum Erfolg. Und als Werkzeug zur Manipulation der Menschen besonders geeignet.

Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.“ Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)). 

Und sehr beliebt bei jenen Politikern, welche nicht das Wohl, die Entwicklung und die Freiheit aller im Sinn haben.

Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von alleine aufrecht.“ Benjamin Franklin (1706-1790)

Je nach Informationsstand und Beeinflussungsgrad hat jeder Mensch somit seine eigene individuelle Wahrheit / Weltsicht, welche abhängig ist vom Standpunkt bzw. Grad seiner Einsicht in die Wirklichkeit. Und dies ist einem steten Prozess von Wandel und Veränderung unterworfen, richtet sich nach dem jeweiligen Wissensstand des einzelnen und ist in diesem Sinn abhängig von anderen Gegebenheiten und somit begrenzt und nicht frei.


Der Erkenntnisprozess ist […] der Entwicklungsprozess zur Freiheit.“

„… aber die Wahrheit kann nicht vollständig unterdrückt werden, aus dem Grunde, weil sie – und das ist jetzt bildlich ausgesprochen – gewissermaßen die Schwester der menschlichen Seele ist.“  Rudolf Steiner

Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Johannes Evangelium

Was ist dann die Wahrheit (Satya), welche befreit?

Dazu sagt Shrii  P. R. Sarkar:

Wahrheit ist das, was sich niemals ändert: Sie bleibt in der Ewigkeit immer im gleichen Zustand. Satya ist nicht nur in der Ewigkeit unveränderlich, sondern auch unbegrenzt: Es gibt nichts jenseits davon.

Satya verändert sich auch nicht von Ort zu Ort: es bleibt dasselbe, ob an dem einen oder anderen Ort. So wird Satya nicht von Zeit, Ort und Person beeinflusst…

Satya ist verschieden von relativer Wahrheit. Relative Wahrheit ist etwas, das durch eine bestimmte Zeit, einen bestimmten Ort oder für eine bestimmte Person erscheint. Sie erscheint nicht für alle Zeiten oder an allen Orten oder für alle Personen als wahr. Zum Beispiel ist die Größe des Mondes eine relative Wahrheit, er mag von der Erde aus gesehen eine bestimmte Größe haben, aber von einem anderen Planeten aus gesehen, scheint er eine andere Größe zu haben. Dies wird relative Wahrheit oder Asatya genannt.

Historische Ereignisse sind ebenfalls relative Wahrheit. Ein Ereignis, das sich auf der Erde im letzten Jahrhundert ereignet hat, ist ein historisches Ereignis, aber da das Licht von der Erde einen anderen Planeten erst in hundert Jahren erreicht haben wird, ist das Ereignis auf diesem Planeten noch nicht eingetreten. So sind auch historische Ereignisse von Zeit, Ort und Person abhängig und verändern sich von Zeit zu Zeit, von Ort zu Ort und von Person zu Person. Dies kann nicht als absolute Wahrheit oder Satya bezeichnet werden.

Relative Wahrheit und Unwahrheit sind nur Schatten von Satya; sie können mit Satya verwechselt werden, aber wenn man sie auf die Probe stellt, entpuppen sie sich eindeutig als Asatya.

Sádhaná [Spirituelle Praxis] ist der einzige Weg, um den Schatten von Asatya zu entfernen und Satya zu erreichen – um Trikálajiana zu werden, der Wissende von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Für solche Personen gibt es keinen Unterschied in irgendetwas, weil sie Satya in allem sehen.

Indem man den Geist auflöst, kann man Trikalajiṋa werden und Satya erlangen. Aber solange der Geist vorhanden ist, kann man Satya nicht erkennen, weil der Geist begrenzt ist und eine absolute Entität nicht erkennen kann.

Es wird gesagt, dass Kala oder Zeit ewig ist, aber das ist eine falsche Aussage. Zeit ist nur ein geistiges Maß für die Motivität von Handlungen. Wo es keine Handlungen gibt, kann es auch keine Messung geben.

Da Handlungen vom Geist ausgeführt werden, sind sie abhängig von der Existenz des Geistes, der selbst vergänglich und eine relative Wahrheit ist; daher ist auch die Zeit eine relative Wahrheit. Die Zeit ist abhängig von Ort und Person, daher kann sie keine absolute Wahrheit oder Satya sein.

Wenn Ort und Person nicht existieren, wird auch die Zeit nicht existieren. Das  Individuum will Glück, aber die relative Wahrheit wird nur vorübergehendes Glück geben, das im Laufe der Zeit verschwindet.

Daher ist es eine Torheit, eine relative Wahrheit zu wünschen oder anzustreben, die mit der Zeit verschwinden wird. Das eigene Sádhaná oder spirituelle Bemühung sollte nur für das sein, was jenseits der Zeit ist, und Satya ist das Einzige, was jenseits der Zeit ist.

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