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Fortschritt durch ethische Führung.

Warum die Gesellschaft spirituelle Führende braucht

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„Das sind die besten Führer, von denen – wenn sie ihre Aufgabe vollendet haben – alle Menschen sagen: ‚Wir haben es selbst getan.‘“ – Laotse

In Zeiten der Krise wächst die Verantwortung der Führenden um ein Vielfaches. Gleichzeitig sind fast alle modernen Krisen auch Ausdruck einer Krise der Führung.

Gute Führung, das heißt ethische und gemeinwohlorientierte Führung ist selten. Zugleich ist ethische Führung das wertvollste Gut für den Fortschritt einer Gesellschaft.

 

Herrschaftsformen der Ausbeutung

Viele Menschen sind nicht in Führungspositionen, weil sie aufrichtig und kompetent wären. Das Gegenteil ist der Fall.

Zum einen entsteht schlechte Führung als Ergebnis der ‚Beförderungsfalle‘. Angestellte werden aufgrund ihrer Leistungen in ihrem vorigen Job befördert; solange, bis sie nicht mehr kompetent in ihrem neuen Job sind.i

Zum anderen drängen sich Menschen an Führungspositionen aus einem Willen zur Macht heraus. Diese Menschen haben aufgrund ihrer großen Bestimmtheit damit oft Erfolg.

Narzisstische oder machthungrige Menschen an der Spitze stellen allerdings eine große Gefahr für das Allgemeinwohl dar. Ihnen fehlen die Bereitschaft und die Fähigkeit, zuzuhören, zu kooperieren, andere zu fördern und wertzuschätzen. Stattdessen werden andere Meinungen unterdrückt.

Dieses Muster kann in Gruppen und Institutionen aller Größen und Formen zutreffen – in Familien, Unternehmen, Religionen oder ganzen Nationen.

In unserer momentanan Gesellschaft liegt die herrschende Macht bei den Wohlhabenden. Sie beeinflussen durch finanzielle Einflussnahme in Form von Sponsoring, Lobbying, Fördermittel, etc. fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens – vor allem Medien, Politik, Wissenschaft und Bildung.

Große Konzentration von Kapital bedeutet daher große Konzentration von Macht. Wichtig ist dabei zu bedenken, dass einflussreiche wirtschaftliche Gruppierungen wie etwa das World Economic Forum weder demokratisch gewählt sind noch sich durch ihre vorbildliche ethische Integrität hervorgetan haben. Der einzige Grund für ihre Macht ist wirtschaftliche Stärke.

 

Sadvipras – Vorbilder an moralischer Integrität

Wenn Führung zu Unterdrückung und Ausbeutung pervertiert, wird es notwendig, moralischen Widerstand zu leisten. Menschen, die selbst durch ihr persönliches Beispiel selbstlos führen und anderen Menschen helfen können, sich zu entwickeln, sind dafür am Besten geeignet. Sie beschleunigen auf diese Weise den Fortschritt der Gesellschaft.

Solche Menschen nennt der indische Philosoph P.R. Sarkar Sadvipras (wörtlich: „diejenigen mit feinem Geist“).
Sadvipras vereinen in ihrer Person körperliche, intellektuelle und spirituelle Qualitäten und Stärken. Sie sind bereit, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen auf der Basis von universalen ethischen Prinzipien.

Sadvipras haben sich nach Sarkar zudem durch spirituelle Praxis von jeglichen begrenzten Identifikationen zu einer bestimmten Nation, Religion, Klasse, etc. befreit. Vielmehr sehen sie alle Menschen als gleichberechtigte Kinder einer gemeinsamen kosmischen Abstammung an.

Sarkar schreibt:

„Aufgrund ihres wohlwollenden Idealismus und ihrer geistigen sehen sie naturgemäß alle mit Liebe und Zuneigung an. Sie können niemals Unrecht tun in einer bestimmten Epoche oder einem bestimmten Individuum.“ii

 

Äußere und innere Arbeit von Führenden

Solche starken Führungspersönlichkeiten entstehen durch einen Prozess von innerer und äußerer Bemühung. Soziale Dissidenten haben ausnahmslos immer mit großem Widerstand zu rechnen. Durch die Überwindung von Hindernissen im sozialen Bereich findet eine wichtige Stärkung statt.

Doch spirituelle Revolutionäre entwickeln sich auch durch einen inneren Kampf. Sie verfeinern durch beständige Selbstanalyse ihren Charakter, festigen sich moralisch und überwinden mithilfe von spiritueller Praxis ihre inneren Barrieren wie Angst oder Schüchternheit.

 

Die Rolle der Sadvipras in der Gesellschaft

Ethisch Führende sollten bereit sein, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Denn nur sie sind es, die wirklich in der Lage sind, wichtige Entscheidungen im Interesse der Allgemeinheit zu treffen.

Nach Sarkar unterliegt die Gesellschaft einem fortlaufenden Zyklus, in dem nacheinander verschiedene Mentalitäten die Oberhand haben. Sarkar unterscheidet Arbeiter, Krieger, Intellektuelle und Händler. In den meisten westlichen Nationen haben die Händler, das heißt die Kapitalisten, den größten Einfluss.

Sadvipras vereinen die Fähigkeiten aller Mentalitäten in ihrer Person. Zugleich sorgen sie dafür, dass jeweils herrschende Klassen davon abgehalten werden, die anderen Klassen auszubeuten, indem sie den Wechsel von einer Herrschaftsphase zur anderen beschleunigen, sobald ein jeweiliges System zur Unterdrückung pervertiert.

Sadvipras sind geeignet, gemeinwohlorientierte Gesetze und Systeme zu formen. Der Weg der Sadvipras ist allerdings kein Weg der Unterdrückung oder des Zwangsdiktats, sondern ein Weg, der die dynamischen Kräfte der Gesellschaft in harmonische Bahnen zu lenken sucht. Das heißt sie schaffen Rahmenbedingungen für die bestmögliche Entwicklung in der Gesellschaft.

Der weise Laotse sprach ebenso von ‚Führenden aus dem Hintergrund‘, die „wenn sie ihre Aufgabe vollendet haben – alle Menschen sagen: ‚Wir haben es selbst getan.‘“

 

Trainingsangebote

Um Menschen zu helfen, ihre Führungsqualitäten in diesem Sinne zu entwickeln, um damit umso wirksamer zur Gesellschaft beizutragen, bietet die MENSCHLICHE WELT im Rahmen der Sadvipra Schule Trainingsangebote an.

Führungstrainings, Workshops und andere Angebote sind so konzipiert, dass sie Teilnehmenden in ihrer intellektuellen, ethischen und spirituellen Entwicklung unterstützen und konkrete Handlungsoptionen eröffnen.

Quellen:
1 Peter, Laurence J. and Raymond Hull: The Peter Principle: Why Things Always Go Wrong. New York: William Morrow and Company 1969.
2 Sarkar, P.R. “Dialectical Materialism and Democracy.” (Datum unbekannt). Kalkutta: Ananda Marga Publications.

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