Krisen, Kriege, Knappheit – Bist Du Bereit?
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Schneller und schneller scheint sich die Welt zu drehen.
Energie und Lebensmittelknappheit sind nun nicht mehr so abwegig, selbst hier bei uns im reichen Deutschland. Die Stabilität des globalen Währungs- und Finanzsystems gerät durch die Isolation Russlands zunehmend ins Wanken. Der Aufstieg Chinas stellt den globalen Herrschaftsanspruch der USA infrage.
Unwägbarkeiten, Konflikte und Krisen werden uns wohl auf absehbare Zukunft begleiten.
Vorbereitet sein auf das Ungewisse, geht das? Wie bereitet man sich vor auf unplanbares, auf Chaos?
Sicherlich ist es intelligent, Vorräte anzulegen. Getreide und Bohnen, Trinkwasser und Wasserfilter, grundlegende Medikamente. Notwendige Reparaturen an Haus oder Wohnung jetzt durchzuführen, wo noch alles einigermaßen verfügbar ist. Einen Gemüsegarten anzulegen. Soziale Verbindungen zu knüpfen. In schweren Zeiten bietet Gemeinschaft den stärksten Schutz.
All das ist gut und hilfreich. Grundlegend ändern tut es jedoch nichts. Selbst der größte Vorrat ist irgendwann aufgebraucht. Selbst das stabilste Haus fällt dem Verfall anheim. Auch die engste Gemeinschaft kann auseinanderbrechen.
Wo also Zuflucht finden?
Dauerhafte Lösung gibt es nur eine. Sie beginnt mit einer Erkenntnis. Alles Erleben findet in uns statt. Alles Erleben ist inneres Erleben. Unentwegt geschehen Dinge in der Welt um uns herum. Kontrollieren können wir fast nichts.
In uns sieht die Sache anders aus. Wir können kontrollieren, was in uns vorgeht. Unsere Arme und Beine, Hände und Füße nach unserem Willen bewegen zu können scheint uns banal, doch zu unserer Geburt konnten wir all dies noch nicht. Ein Säugling entdeckt erst mit der Zeit, dass er über Hände verfügt und wie er sie kontrolliert.
Nachdem wir gelernt haben unsere Hände zu nutzen, zu laufen, zu sprechen und so weiter, ist unsere Entwicklung nicht abgeschlossen. Viele Jahre lang lernen wir unsere Umwelt kennen und wie wir uns darin zurechtfinden. Wir bilden eine Persönlichkeit aus, die gewappnet ist, selbstständig in der Welt zu bestehen.
An diesem Punkt verlangsamt sich die persönliche Entwicklung häufig. Fortschritt findet dann vornehmlich dort statt, wo uns das Leben dazu zwingt, zu wachsen – etwa um Herausforderungen zu meistern.
Doch wir können mehr. Unser Potenzial ist weit größer, als das.
Wir können weiter lernen. Wir können lernen unsere inneren Prozesse zu steuern, wie wir lernen können unsere Gliedmaßen zu steuern. Was wir denken und fühlen, kann für uns so selbstverständlich beeinflussbar werden, wie wir die Stellung unserer Arme oder Beine bestimmen können.
Neben beständiger Praxis ist grundlegendes Wissen von Psychologie und Anatomie dafür entscheidend.
Tief in unserem Gehirn, etwa dort, wo sich das zentrale Nervensystem der Wirbelsäule mit den beiden Hemisphären unseres Hirns verbindet, befindet sich ein zapfenförmiges Organ – die Zirbeldrüse.
Wann immer wir Emotionen wie Freude, Hass, Angst, Hoffnung oder Liebe empfinden, beginnen verschiedene Hormondrüsen in unserem Körper Hormone auszuschütten. Diese Hormone nehmen wir als Gefühle wahr, etwa wenn wir „Schmetterlinge im Bauch“ haben, von „Hass erfüllt“ sind oder unser Herz vor „Freude springt“.
Auch die Zirbeldrüse schüttet Hormone aus. Dabei hat sie jedoch eine Besonderheit. Die Hormone der Zirbeldrüse werden stets als angenehm empfunden – sehr angenehm sogar. Andere Drüsen besitzen positive und negative Qualitäten, für die Zirbeldrüse gilt das nicht. Ihre Aktivität ist immer angenehm für uns.
Wissentlich oder nicht, streben wir in allen Handlungen danach, unsere Zirbeldrüse zu aktivieren. Was immer wir tun, zielt unterbewusst darauf ab, in den Genuss der unvergleichlich angenehmen Gefühle zu kommen, die nur dieses zapfenförmige Organ im Zentrum unseres Hirns zu erzeugen in der Lage ist.
Die moderne Hirnforschung bestätigt das.
Unser Gehirn, genauer die Verbindungen zwischen unseren Gehirnzellen, verändern sich ständig. Die Schaffung neuer Verbindungen zwischen bisher voneinander getrennten Zellen steht in engem Zusammenhang mit dem Erlernen neuer Fähigkeiten.
Gitarrenschüler bilden durch kontinuierliche Praxis stärkere Verbindungen zwischen Gehör und Händen aus, während Bildhauer zur Anfertigung einer meisterhaften Statue auf starke Verbindungen zwischen Sehapparat und Händen angewiesen sind.
Dieses Phänomen – die Veränderung des Gehirns entsprechend dem, was wir lernen – wird Hirnplastizität genannt. Ist die Hirnplastizität groß, wird die Ausbildung neuer Verbindungen in unserem Gehirn begünstigt. Wir lernen dann schneller.
Der Grad der Hirnplastizität wird von Hormonen beeinflusst. Vereinfacht können wir sagen: Positive Hormone, wie sie bei angenehmen Erfahrungen ausgeschüttet werden, erhöhen die Hirnplastizität. Deshalb lernen wir viel schneller, wenn wir das, was wir lernen, mit Freude tun. Unser Gehirn ist dann besonders „verformbar“ in dem Sinne, dass es besonders leicht neue Verbindungen zwischen Nervenzellen ausbilden kann.
Die intensivste positive Erfahrung entstammt unserer Zirbeldrüse. Wann immer sie aktiviert wird, finden in unserem Hirn Prozesse in Form der Ausbildung neuer Verknüpfungen statt, die uns erlernen lassen, wie es uns gelungen ist, die Zirbeldrüse zur Aktivität zu bewegen. Anders ausgedrückt: Angenehme Erfahrungen hinterlassen Spuren in unserem Gehirn, die uns lernen lassen, wie wir diese angenehmen Erfahrungen erneut hervorrufen können.
Dieser Effekt ist bei der Aktivität der Zirbeldrüse am stärksten ausgeprägt. Es scheint also fast so, als wäre unser Nervensystem darauf ausgelegt, unsere Entwicklung so zu leiten, dass wir unsere Zirbeldrüse möglichst oft und ausgiebig aktivieren.
Alles Lernen führt letztlich zu diesem Punkt, alles zielt darauf ab. Das süße Gefühl, welches der Zirbeldrüse entstammt, ist das Verlangen hinter allen Verlangen, das Ziel hinter allen Zielen.
Verstehen wir dies, haben wir einen großen Schritt Richtung Unabhängigkeit und Freiheit getan.
Wir verstehen dann, dass wir letztlich nicht nach bestimmten Veränderungen in der Außenwelt streben. Wir erhoffen, dass bestimmte, angenehme innere Prozesse ausgelöst werden, indem wir etwas in der Außenwelt erreichen. Das eigentliche Ziel ist jedoch das innere Erleben und nicht der äußere Zustand.
Indem wir erlernen, das, was wir in uns auslösen wollen, unabhängig von dem hervorzurufen, was um uns herum geschieht, sind wir frei.
Wir können lernen unsere Zirbeldrüse – sowie alle anderen Hormondrüsen – zu steuern und zu aktivieren, wie wir unsere Arme und Beine kontrollieren können. Diese – und nur diese – Vorgänge können wir vollständig unserem Willen unterwerfen.
Meistern wir dies, sind wir auf alles vorbereitet, was nur kommen kann. Yoga, Meditation und spirituelle Praxis sind der Weg dort hin.
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