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Tośa bezeichnet den Zustand der geistigen Leichtigkeit. Santośa bedeutet also einen Zustand der richtigen Gelassenheit.

Zufriedenheit ist ganz und gar nicht möglich, wenn der Mensch wie ein Tier fleischlichen Genüssen hinterherläuft. Infolge der extrovertierten Zerstreuung werden die Objekte der Vergnügungen immer zahlreicher und abstrakter, und deshalb kommt der geistige Fluss nie zur Ruhe. Wie kann man unter solchen Umständen vollkommenen Frieden des Geistes erlangen?

Das Erreichen der gewünschten Objekte mag für eine Stunde oder so Freude bereiten, aber das wird nicht lange anhalten. Der Geist wird sich wieder auf die Suche nach neuen Objekten begeben und dabei die Objekte, die er bereits gekostet hat, zurücklassen – die lang gehegten Objekte verlieren ihre Bedeutung. Das ist die Regel, das ist das Gesetz der Natur.

Das menschliche Verlangen kennt kein Ende. Millionäre wollen Multimillionäre werden, weil sie mit ihrer Million nicht zufrieden sind. Frage die Millionäre, ob sie mit ihrem Geld zufrieden sind. Sie werden sagen: “Wo ist das Geld? Ich komme gerade so zurecht.”

Diese Antwort zeigt ihre Unkenntnis von Aparigraha [Praxis der Vermeidung von Luxus]. Aber solche Gefühle haben noch eine andere negative Auswirkung auf Körper und Geist. Aus übermäßiger Vorliebe für körperliche oder geistige Vergnügungen werden Menschen verrückt danach, Geld zu verdienen und Reichtum anzuhäufen.

Wenn Geld das A und O des Lebens wird, wird der Geist verroht. Das ständige Verlangen nach Geld führt dazu, dass man seine Gesundheit vernachlässigt, und das macht den Körper untauglich. Deshalb besteht Santośa Sádhaná [Spirituelle Praxis der richtigen Gelassenheit] darin, mit dem Verdienst aus normaler Arbeit zufrieden zu sein, ohne Körper und Geist übermäßig zu belasten. Um zufrieden zu sein, muss man eine besondere Art von geistiger Anstrengung unternehmen, um sich von äußeren Verlockungen fernzuhalten.

Ihr wisst, dass es zwei wirksame Methoden gibt, den Geist von Neigungen zu lösen: die eine ist die Autosuggestion und die andere die Außensuggestion. Wenn man immer versucht, Gedanken zu denken, die den niederen Tendenzen, die den Geist besetzen, genau entgegengesetzt sind, wird sich mit Sicherheit eine Veränderung in der Natur des Menschen einstellen. Das ist Autosuggestion.

Eine Veränderung des Wesens wird auch dann herbeigeführt, wenn solche Ideale wiederholt durch äußere Einflüsse an das Ohr des Menschen herangetragen werden. Das nennt man Außensuggestion. Im Fall von Santośa Sádhaná muss der Aspirant immer der Autosuggestion folgen.

Santośa Sádhaná bedeutet nicht, dass du dich von jemandem ausnutzen oder unterdrücken lassen sollst, der deine Einfachheit ausnutzt, und du es stillschweigend dulden sollst. Es ist keineswegs angemessen, dass du dein Recht auf Selbsterhaltung oder deine legitimen Ansprüche im Leben aufgibst. Ihr müsst weiterhin mit vereinten Kräften für die Durchsetzung eurer Rechte kämpfen. Aber du darfst niemals das Prinzip von Santośa verletzen, indem du deine körperliche und geistige Energie unter dem Einfluss von übermäßiger Gier verschwendest.

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