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2 Irrtümer, die Hindernisse für die spirituelle Praxis sein können.

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Von Amitabha Achim Langer

 

1. Abhängigkeit von äusseren Umständen

Es ist nicht nötig, sich den Einflüssen der  Welt zu entziehen und sich in eine ruhige Umgebung zu begeben. Der Lärm in einer Grossstadt oder die Einsamkeit eines Dorfes ist für jemanden der dort lebt und daran gewöhnt ist, kein Hindernis, um zum Beispiel in der jeweiligen Umgebung ruhig zu schlafen.

Eine tiefe Konzentration und Hingabe bei der Ausübung der Praxis lässt die Aussenwelt und deren Einflüsse in den Hintergrund treten und unwichtig werden. So sind wir bei einer wichtigen Tätigkeit auf diese konzentriert, wie es beispielsweise in der Erzählung von Siegfried Lenz „Der Leseteufel“ beschrieben wird; jemand ist so vertieft in das Lesen eines Buches, dass selbst Bedrohungen durch Räuber ihn nicht stören können. 1)

„Wenn man dahingehend unterscheidet, dass manche Orte für Sadhana [spirituelle Praxis] besser geeignet seien als andere, dass eine bestimmte Stelle günstig und eine andere ungünstig sei, bedeutet das, Brahma zu teilen. Jeder Ort dieser Schöpfung ist eine Manifestation des Höchsten Kosmischen Wesens (Brahma). Einen Ort als gut und einen anderen als schlecht zu bezeichnen bedeutet, diese Eigenschaften Brahma zuzuschreiben.

Wenn Sadhana auf Überlegungen wie „gut“ und „schlecht“ aufbaut, wird man niemals das Gefühl der Einheit mit der ganzen Schöpfung entwickeln können. Man wird niemals andere so lieben können wie sich selbst. Für Brahma sind alle Orte gleich, und Sadhana kann überall praktiziert werden.“ 2)

 

2. Asketische Lebensweise

Unsere normalen Tätigkeiten und das alltägliche weltliche Leben aufzugeben, ist keine Voraussetzung, um Sadhana auszuüben. Den Verlockungen der Welt auszuweichen und sich davon fern zu halten, bedeutet nicht, dass man deren Anziehungskraft nicht mehr unterliegt. Gezwungenermassen auf etwas zu verzichten führt nicht zur Befreiung, sondern zu mentaler Unruhe.

„Eine Versuchung wie bspw. Lobha (Habgier) ist ein Aspekt von Avidyamaya [Kraft der Unwissenheit]. Sie kann nur dadurch überwinden werden, dass man den Einfluss Avidyamayas durch intuitive Praxis (Sadhana) vermindert. Ohne den Einfluss Avidyamayas zurückzudrängen ist man nicht fähig, sich der Versuchung zu entziehen. Dies wird nur durch den Fortschritt in der spirituellen Praxis möglich, und der Rückzug aus der Welt in die Wälder allein hat hier kaum eine Bedeutung.

Ohne Zweifel, wenn man sich von attraktiven Dingen fern hält, stehen sie nicht zur Verfügung und sie verlieren möglicherweise allmählich ihre Anziehungskraft, während man in ihrer Nähe mehr von ihnen angezogen wird.

Wenn man jedoch gezwungenermassen auf etwas verzichten muss, führt das zu mentaler Unruhe.[..]

Es hat keine Sinn, sich zu zwingen, das weltliche Leben aufzugeben, nur um sich von seinen Versuchungen fernzuhalten. Dadurch entsteht nur Schmerz und geistige Unruhe und dies kann unter Umständen den Abfall vom spirituellen Weg zur Folge haben.“

 

 

„Es ist nicht notwendig, das Eheleben aufzugeben, wenn man intuitive Praxis beginnt. Die ehelichen Beziehungen werden nur deshalb zur Notwendigkeit, weil sie durch die Anziehungskraft weltlicher Dinge wie Lust (Kama) und Verhaftung (Moha) entstehen. Intuitive Praxis hilft dabei, diese Bedürfnisse zu überwinden. Man verliert das Interesse daran. Auf diese Weise entsteht erst gar nicht die Frage, ob man es für die intuitive Praxis aufgeben müsste.“

„Man muss den Geist zum Feinstofflichen hinwenden, um dies zu erreichen.“3)

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1) https://www.mittelschulvorbereitung.ch/contentLD/DE/T67lLeseteufel.pdf

2) Shrii Shrii Ananadamurti, Ananda Marga, Philosophische Grundlagen S.112

3) Shrii Shrii Ananadamurti, Ananda Marga, Philosophische Grundlagen S.110 / S.114

 

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Spirituelles Seminar 

In diesem Seminar lernen und praktizieren wir die yogische Wissenschaft der Beziehung von Körper und Geist – insbesondere von Chakras, Drüsen und der Psyche. Dadurch können wir unsere Fähigkeit erweitern, unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu lenken – anstatt getrieben zu sein.

Mit Dada Madhuvidyananda
13. – 17. 04. 2023
Ananda Ashram, Wolfegg

Mehr Info: https://www.menschlichewelt.de/veranstaltung/biopsychologie-verstaendnis-von-chakras-emotionen-druesen-und-spiritueller-praxis/

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