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Individualismus vs. Gemeinschaft.

Wie können wir als Gesellschaft gemeinsam vorankommen?

Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht?

In unserer westlichen Kultur ist eine solche Denkweise durchaus verbreitet. Individualismus liegt im Trend und hat bei uns einen hohen Stellenwert.

Ein Beispiel: fast 17 Millionen Menschen Deutsche leben in einem Einpersonen-Haushalt [1]. Das entspricht etwa 20% der Bevölkerung.

Diese individualistische Kultur unterscheidet sich von anderen Kulturen wie in Afrika oder Asien, die tendenziell eher auf die Gemeinschaft ausgerichtet sind. Zum Vergleich: Noch 2011 haben in Indien lediglich 9 Millionen Menschen, oder 3,7 Prozent der Bevölkerung, in einem Einpersonenhaushalt gelebt.

Oft wird Individualismus mit Selbstbestimmtheit, Unabhängigkeit und mehr Freiheit verknüpft. Dabei handelt es sich bei diesem Indivualismus nur um eine scheinbare, oberflächliche Unabhängigkeit von anderen. Tatsächlich muss zum Beispiel eine alleine wohnende Person diese Wohnung in der Regel mieten, von jemand anderem Strom beziehen, von wieder anderen Menschen Wasser, usw. Niemand kann also in der Gesellschaft leben ohne die Hilfe anderer Menschen.

Was bedeutet das für den Fortschritt der Gesellschaft? Der indische Philosoph Shrii P. R. Sarkar schreibt dazu folgendes:

In der Gesellschaft müssen die Menschen mit anderen zusammenarbeiten, damit alle gemeinsam vorankommen können. Samánam ejati iti samájah. Das heißt, die Gesellschaft ist die kollektive Bewegung einer Gruppe von Individuen, die einstimmig beschlossen haben, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.

 

Shrii Sarkar gibt hier eine Definition von “Gesellschaft” (Samaj) auf Sanskrit. Demnach ist das zentrale Element einer ordentlich funktionierenden Gesellschaft die Zusammenarbeit und Bewegung auf ein gemeinsames Ziel.

Um gesellschaftlich voranzukommen, müssen wir also mit anderen zusammenarbeiten – und zwar in so vielen Bereichen wie möglich:

Wenn die Menschen in allen Bereichen des Lebens eng zusammenarbeiten, mit Ausnahme einiger weniger, sehr persönlicher Aspekte, wird dies dem Wohl der Gesellschaft zugute kommen. Nur die Dinge, die nicht gemeinsam getan werden können, sollten individuell erledigt werden.

Es ist also immer besser, wenn die Menschen so weit wie möglich zusammenarbeiten – je mehr Menschen zusammenarbeiten, desto besser ist es. Wenn dieser Grundsatz nicht befolgt wird, wird der Geist der Gesellschaft gebrochen, was sich negativ auf die Existenz der Menschen selbst auswirkt. Menschen müssen individuell essen – eine andere Person kann nicht für dich essen – aber eine Mahlzeit kann gemeinsam geteilt werden.

 

Shrii Sarkar geht sogar so weit, dass er vor übermäßigem Individualismus warnt:

Wo die Individualität das menschliche Leben dominiert, können die Umwelt, das Wohlergehen der verschiedenen Gruppen und sogar der Fortbestand der Menschheit in Mitleidenschaft gezogen werden.

 

Das mag übertrieben klingen. Doch denken wir einmal an eine Familie: Was würde passieren, wenn sich plötzlich die Mitglieder einer Familie nur noch ihren indivualistischen Neigungen nachgehen?

Mutter und Vater würden ihren Erwerb dann vielleicht lieber für eigene Interessen statt für den Erhalt der Familie ausgeben. Vielleicht interessieren sie sich auch mehr für eigene Hobbies als dafür, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Eigene Interessen und Neigungen zu verfolgen ist natürlich und legitim. Aber es kommt ein Punkt, wo die Gemeinschaft empfindlich vernachlässigt wird und Schaden nimmt.

Ähnlich verhält es sich mit der Menschheitsfamilie. Wenn alle nur an sich denken, ist an alle gedacht? Damit leugnen wir die Wahrheit nicht nur gegenseitiger untrennbarer Verbundenheit, sondern auch gegenseitiger Verantwortung.

Quellen: 
Zitate: Shrii P. R. Sarkar: Cooperatives in: Proutist Economics.
[1] https://de.statista.com/themen/60/single/#topicOverview
[2] https://www.demographic-research.org/volumes/vol32/45/32-45.pdf

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